Aufs Ganze schauen – systemisch denken und arbeiten
Coachingprozesse kreativ in Bewegung bringen
Berufsbegleitend in 3 Ausbildungseinheiten mit Zertifikat

„Was du erlebst, besteht zum geringen Teil aus dem, was dir passiert, und zum großen Teil daraus, wie du die Situation bewertest.”
Dagmar van den Boom
Ihr Nutzen dieser Weiterbildung:
Mit dem Wissen und der Praxiserfahrung dieser Weiterbildung erweitern Sie Ihr Repertoire als Mensch und Coach um die systemische Dimension. Sie lernen, in Netzwerken zu denken, und eignen sich methodische Kompetenz für Ihre berufliche Praxis an. Sie erlernen vielgestaltige systemische Handwerkszeuge, z. B. Skulpturaufstellung nach Virginia Satir, und trainieren, diese situationsgerecht im Einzelcoaching einzusetzen. Sie erhalten innovative Impulse für Begleitung und Reflexion von Veränderungsprozessen bei Einzelpersonen.
Systemisches Coaching – was ist das?
In unserer Zeit sprechen wir immer mehr von Vernetzung. Gerade für jüngere Menschen ist diese Sicht der Welt immer selbstverständlicher. Denken in Netzwerken ist zutiefst systemisch. Aus systemischer Sicht ist jede Person, jede Situation, jedes Problem und jede Lösung eingebettet in einen Kontext.
Je nach Fragestellung erkunden Coachee und Coach die innere und/oder äußere Beziehungslandschaft des Coachees. Mit systemischen Fragetechniken oder kreativen Methoden, wie z. B. dem Aufstellen von Skulpturen, inspiriert der Coach den Coachee, sein Thema aus neuen, andersartigen Perspektiven wahrzunehmen.
Er unterstützt den Coachee, seine Aufmerksamkeit für alternative Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten zu öffnen.
Er regt den Coachee an, Betrachtungsweisen und Lösungen zu entwickeln, die den Kontext einbeziehen, z. B. andere Menschen oder bisher ungenutzte Ressourcen.
Das systemische Coaching würdigt die Komplexität unserer inneren und unserer äußeren Welt. Es hilft dem Coachee, sich in dieser Komplexität zu orientieren, Lösungsschritte zu finden und zu gehen.
Die wesentlichen Ziele der Ausbildung:
- Das systemische Denken in Theorie und Praxis verstehen
- Systemische Grundannahmen (z. B.: Es gibt nicht „die“ richtige, aber die nützliche Lösung) kennenlernen und praxisnah anwenden
- Eigene Konstrukte der Wirklichkeit kennenlernen und diese als „eine“ von verschiedenen Möglichkeiten, die Welt zu sehen, identifizieren
- Eine systemische Haltung als Coach entwickeln und in das persönliche Coachprofil integrieren
- Die Erweiterung der Coachingtoolbox
- Systemische Handwerkszeuge passgenau einbringen und sicher einsetzen
- Weiterentwicklung und Stärkung der eigenen Handlungs- und Lösungskompetenz
- Die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln
Die Haltung des systemischen Coaches
Die Coachingpersönlichkeit ist das wesentliche Handwerkszeug des Coaches.
Die Fähigkeit, eigene Konstrukte und Glaubenssätze als eine Form der Wahrheit zu betrachten, diese bewusst zurückzunehmen oder in Form von Hypothesen zur Verfügung zu stellen, ist eine wichtige Grundfertigkeit des systemischen Coaches.
Die Bereitschaft, alle Wahrnehmungen (z. B.: der Coachee ist im Widerstand oder setzt vereinbarte Schritte nicht um) als Information zu bewerten und nicht persönlich zu nehmen, ist eine weitere.
Der systemische Coach lernt, „Nicht-Wissen“ als Einladung zu nutzen, um für den Prozess nützliche Hypothesen zu bilden und mit dem Coachee gemeinsam auf eine Entdeckungsreise zu gehen.
Er stellt sich für einen Kontakt auf Augenhöhe zur Verfügung und unterstützt das Erleben von Selbstwert und Selbstwirksamkeit seines Coachees.
Lern- und Erfahrungsinhalte 1. Ausbildungseinheit
- Grundannahmen des systemischen Coachings
- Wie denke ich systemisch?
- Kontextualisierung von Problem und Lösung
- Wertschätzung (Coachee als Experte), Selbstwert des Coachees stärken
- Wahrnehmungsmuster und Denkfilter (Nicht nur Coachees stolpern über ihre Modelle der Wirklichkeit)
- Es könnte auch ganz anders sein: Einen Unterschied machen, den Möglichkeitsraum vergrößern
- Hypothesen: Respektlosigkeit gegenüber Ideen, Respekt gegenüber Menschen und ihren Lösungsversuchen
- Ressourcenorientierung
- Von der Problemtrance zur Lösungstrance
- Die Kunst, attraktive Ziele zu erfragen (präzise, aktivierende Aufträge)
- Kreative Standortbestimmung
- Regeltransformation
Lern- und Erfahrungsinhalte 2. Ausbildungseinheit
- Systemische Fragen, die „wie Küsse schmecken“
- Was sind Metaphern, die mir entsprechen?
- Wie kann ich meine Kreativität anregen?
- Phasen der Veränderung und was diese vom systemischen Coach brauchen
- Die Skulptur als Aufstellung im Raum – ein kreatives Werkzeug
- Typen der Skulpturarbeit
- Schritte der Skulpturarbeit
- Wahrnehmen und Nutzen der Energieebene in der Arbeit mit Skulpturaufstellungen
- Was liegt hinter der Frage? (Das Modell der Probebohrung)
- Komplexe Systeme visualisieren / Binnenstrukturelle Analyse
- Einige Kriterien für die Beobachtung von Systemen
Lern- und Erfahrungsinhalte 3. Ausbildungseinheit
- Die Skulpturarbeit: Innere und äußere Beziehungen räumlich verstehen und neu ordnen in der Einzelarbeit
- Aktivierende Interventionen
- Arbeit mit Seilen
- Äußere Konferenz der inneren Teile
- Es rund machen: Der Abschluss einer Coachingsitzung
- Die Coachingsitzung ist nur ein Anfang: Arbeit und Umgang mit „Hausaufgaben“
- Der Abschluss eines systemischen Coachingprozesses
“Das Leben ist eine einzige Folge von Gelegenheiten,
bei denen man etwas lernen kann.”
Marc Jacobs
Ablauf der Zusatzausbildung Systemisches Coaching:
Die Ausbildung ist berufsbegleitend und besteht aus 3 Trainingseinheiten von je 4 Tagen, plus 2 Supervisionstagen. Die 3 Einheiten können nur komplett gebucht werden, da die Lerninhalte aufeinander aufbauen.
Es gibt 2 Möglichkeiten, die Ausbildung abzuschließen:
1. Mit Zertifikat – Voraussetzungen:
- Vollständiger Besuch aller 3 Ausbildungseinheiten
- 2 x 1 Tag Gruppensupervision
- Teilnahme an 2 regionalen Kleingruppentreffen (Peer-Groups)
- Projekt-Coaching (3 Sitzungen) mit Dokumentationen
- Vertiefung des in der Gruppe Gelernten durch sachbezogene Aufgaben zwischen den Ausbildungseinheiten
2. Ohne Zertifikat:
Nach Abschluss erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung.
Unsere Methodik:
Die Lerninhalte werden über alle Sinne mit kreativen Methoden vermittelt und können als Mensch und Coach sofort in der Praxis angewendet werden. Dabei werden alle Erfahrungsebenen einbezogen: Körper – Emotion – Verstand – Unbewusstes. Die Teilnehmenden erarbeiten die Inhalte in erlebniszentrierten Lernsequenzen.
Zielgruppen:
Führungskräfte, Personalentwickler, Trainer, Therapeuten und Berater, die bereits über grundlegende Coachingkenntnisse (Coaching-Ausbildung o.ä.) verfügen.
Zusatzausbildung Systemisches Coaching in 3 Einheiten
Start der neuen Ausbildung: bitte anfragen!
Seminarzeiten:
1. Tag von 10:00 bis 19:00 Uhr (Anreise bis 09:00 Uhr)
2. Tag von 09:30 bis 19:00 Uhr
3. Tag von 09:30 bis 19:00 Uhr
4. Tag von 09:00 bis ca. 15:00 Uhr (nach dem Mittagessen)
An 2-3 Tagen finden auch Abendsequenzen statt!
Die Supervisionen finden jeweils von 11:00 Uhr bis 18:30 Uhr statt, falls nicht anders vereinbart. (Anreise bis 10:00 Uhr)
Seminarleitung: Dagmar van den Boom
Ein Team von qualifizierten Assistentinnen/Assistenten unterstützt uns während der Ausbildung.
Die 3 Einheiten können nur komplett gebucht werden.
Die Zusatzausbildung „Systemisches Coaching“ ist als berufsbegleitende Maßnahme anerkannt und damit gemäß §4 Nr. 21 a) bb) von der Umsatzsteuer befreit.
Die Ausbildungskosten sind je nach Berufsgruppe steuerlich absetzbar.
Infos über Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Teilnehmerstimmen zur Zusatzausbildung Systemisches Coaching